Covid hat auch vor Düsseldorf nicht Halt gemacht. Aber während Geschäfte und Kneipen so langsam wieder öffnen, bleiben Clubs und Hallen auf nicht absehbare Zeit weiter geschlossen. Für viele Musiker_innen und Bands die einzige Einnahmequelle. Und katastrophal für die eh schon eher dünne Düsseldorfer Musikszene. Höchste Zeit zum Handeln, dachte sich der Pick-Up Store. Hier kaufen seit 1978 Anhänger_innen der alternativen Szene ihre Klamotten und Schuhe. Vor Allem eben auch alle möglichen Musiker_innen und Künstler_innen. Die Idee war schnell geboren: Unter dem Motto “Support your local sub-culture”  geben wir Bands und Musikern eine Bühne zum spielen, sich ihren Fans zu präsentieren und die Möglichkeit Merchandise online zu verkaufen. Wenn kein Platz zum Spielen da ist, muss man eben Platz schaffen. Auch wenn der klein ist wie ein Schuhkarton. Daher auch der Name: Shoebox Concerts.

Die Konzerte werden live auf Instagram gestreamt. Vor während und nach der Konzerte kann Merchandise der Bands im Online-Store des Shops gekauft werden. Die Einnahmen gehen komplett an die Band. Das allererste Konzert spielt am 16.07 die Band Kopfecho um 20:00 im Stream. Weitere folgen in unregelmäßigen Abständen, solange bis Clubs wieder aufmachen. Also am 16.07 Instagram aufmachen und @pick_up_official folgen.

 

Die Band Kopfecho aus Düsseldorf macht Alternative Punk, besteht seit 2012 und brachte 2018, nach etlichen Konzerten und einer EP, ihr erstes Full Length Album raus. Ich habe Ihnen ein paar Fragen gestellt, um mehr über die Musiker_innen zu erfahren, die schon die Broilers und die Toten Hosen begleiteten und die alternative Düsseldorfer Musikszene extrem bereichern.

 

Erinnert ihr euch an das erste Konzert, was ihr besucht habt?

Bei einigen von uns begann es wirklich ganz klassisch mit einem Hosen Konzert.

Welche Bands haben euch inspiriert, selbst Musik zu machen?

Unmöglich alle aufzuzählen. Natürlich viele von den ganzen Großen, viele mit denen wir sogar selbst gespielt haben, aber auch viele unbekanntere, kleine Bands und Solokünstler_innen.

Mit dem Abriss der Brause ist letztes Jahr ein weiterer wichtiger Ort der Düsseldorfer Subkultur verloren gegangen. Was muss in euren Augen passieren, damit die Szene erhalten bleiben kann?

Das mit der Brause ist wirklich sehr schade. Wohnraum wird benötigt, aber nicht um jeden Preis. Wir kennen einige Leute, die sich intensiv für die Brause und diese Subkultur dahinter einsetzen, das muss man wirklich leben. So lange es diese Menschen gibt, bleibt die Szene auch erhalten, es gibt immer irgendwo eine Möglichkeit. Auch wenn es immer schwieriger wird.

In welchen Räumlichkeiten in Düsseldorf habt ihr das Gefühl, dass die Subkultur aktiv gefördert wird? Wie können diese Räume unterstützt werden?

Das Haus der Jugend oder das Spilles Benrath sind gute Beispiele, wir haben da immer sehr gerne gespielt. Aber auch „kommerzielle“ Läden wie das Tube oder das Pitcher bieten kleinen unbekannteren Bands und Künstler_innen an, dort zu spielen. Wichtig ist, dass die Leute weiterhin auf diese Konzerte gehen und die Bands und die Läden supporten. Auf die Politik sollte man nicht setzen.

Corona hat viele Künstler_innen und Musiker_innen strapaziert und herausgefordert. Wie ging es euch als Band in den letzten Monaten und was bedeutet es für euch, bei uns ein Konzert zu spielen?

Wir hatten Anfang Januar unser neues Album „Etwas Bleibt“ Veröffentlicht und sind dann das erste Mal so richtig auf eigene Tour gegangen. Quasi nach unserem letzten Tour Wochenende ging das Corona Fiasko los. Alles sehr schade, vor allen Dingen auch wegen der abgesagten Festivals. Wir sind natürlich heiß und wollen spielen, spielen, spielen, deswegen freuen wir uns ganz besonders mal wieder nach 5 Monaten auf einer „Bühne“ zu stehen.

Euer Konzert am Donnerstag wird ja bei uns im Laden stattfinden. Was verbindet ihr mit dem Pick Up? 

Ins Pick Up muss man einfach immer rein oder am Schaufenster stehen bleiben und reinschauen, wenn man mal vorbei läuft. Der Laden gehört wie die ganzen Brauereien auch einfach zur Altstadt dazu.

Erinnert ihr euch noch an euer erstes Paar Docs und welche Farbe sie hatten?

ROT! 

Lena